Manning
In der Manning Park Lodge haben wir uns für die kommenden zwei Nächte ein schönes Zimmer gebucht. Nachdem wir uns dort eingerichtet hatten, sind wir auf die Suche nach Wildlife gegangen. Eine freundliche Mitarbeiterin der Reception riet uns, die Straße zum Cascade Lookout zu fahren. Auf den 7 Kilometern konnten wir dann leider nur zwei Rehe entdecken, dafür aber phantas-tische Bergpanoramen und einen fasziniernden Sonnenuntergang. Diese Ausblicke wollten wir noch mal bei Tageslicht betrachten.
Am nächsten Morgen machten wir uns also gleich auf und fuhren bis zum Cascade Lookout (7 km asphaltierte Straße) und weiter bis zum Gipfel des Blackwall Peak (6km Schotterstraße). Was uns dort erwartete, läßt sich kaum beschreiben. Dank des herrlichen Wetters hatten wir einen Rundblick über das Similkameen Valley bis zu den schneebedeckten Bergen der USA.
Auf dem Gipfel beginnen einige interessante und nicht zu anstrengende Trails, von denen wir den Paint brush Nature Trail erwanderten. Wir erfuhren so vieles Wissenswerte über die Flora der Region. Und wie sollte es anders sein, kaum waren wir ein paar Meter gelaufen, bot sich uns ein neuer, wohl noch schönerer Blick auf die Berge und Wiesen.
Wieder auf dem Weg ins Tal legten wir einen Stop am Cascade Lookout ein und
sahen dem Treiben der Nutcracker und Squirills zu. Sie sind so an die Nähe
der Menschen gewöhnt, wo weil sie ständig gefüttert werden, das sie sich
streicheln lassen und auf die Hand kommen.
Wieder im Tal lockte uns der Lightning Lake, den wir uns aus luftiger Höhe ja schon betrachtet hatten. Wir mußten uns ent-schieden, ob wir lieber die Badesachen holen und uns zu den anderen Badegästen legen oder aber einen der Trails um den See unter-nehmen wollten. Mit dem Gedanken, das wir auch zu Hause am Baggersee baden könnten, machten wir uns auf den Weg. Zwischen durch haben wir es aber wohl doch bereut, denn nach jeder Biegung erschien uns der See immer größer. Insgesamt waren es dann 9km, wie wir im Nachhinein feststellen konnten und die Anstrengung hat sich auf jeden Fall gelohnt. Einfacher wäre es natürlich gewesen, sich ein Kanu zu leihen und den See so zu erkunden. Doch jetzt genossen wir es, unsere Füße abzukühlen und den Enten zu zusehen.

Beim Dinner in der Logde erfuhren wir dann, daß der Highway ins Okanagan Valley gesperrt sein. Ein Waldbrand macht es unmöglich, die Strecke zu passieren. In den Lokalnachrichten konnten wir dann auch das verherrende Feuer sehen und waren froh, das es doch noch einige Kilometer von der Lodge weg war. Wir hofften jetzt, daß die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle bekommen konnten, zum einen wegen des dadurch angerichteten Schadens und auch, weil wir am nächsten Tag nach Revelstoke fahren wollten.

Am Morgen hieß es dann, das der Highway teilweise wieder befahrbar sei.
Also packten wir alles schnell zusammen und machten uns auf den Weg. Kurz vor Princton waren wir dann genau im Zentrum. Wir konnten durch den dicken Qualm der immer noch im Tal hing kaum etas sehen und es stank
erbärmlich.

Vereinzelt waren Feuerwehrleute an kleineren Brandflächen beschäftigt, andere hielten wohl Feuerwache. Auf dem Highway standen riesige Behälter, ähnlich wie Kinderplansch-becken und Tankfahrzeuge füllten diese mit Wasser. Nun haben wir wieder etwas gesehen, was wir nur von Fernsehberichten her kennen, hätten aber gerne darauf verzichtet.

Unsere Fahrt ging dann durchs Okanagan Valley.
Wir waren so froh, daß unser Mietwagen eine Klimaanlage hatte, denn es waren 36 Grad im Schatten und jeder Stopp wurde zum Saunabesuch. Doch hielt es uns nicht davon ab, das wir uns den Okanagan Lake in Ruhe ansahen. Er zieht sich auf einer Länge von ca. 90 km durch das Tal.

Wenn wir nicht gewußt hätten, das wir in Canada sind, hätten wir es nicht geglaubt. Die Vegetation erinnerte uns sehr an Südfrankreich. Solche Obstplantagen haben wir sonst nur in Südeuropa gesehen. An einem der vielen Fruitstände kauften wir dann natürlich Pfirsiche und die schmeckten
himmlisch.