Nur 5 km vom Banff NP entfernt liegt Canmore. Da uns vom letzten Jahr Banff noch sehr gut als eine von Touristen überlaufene Stadt in Erinnerung war, entschlossen wir uns diesmal, in Canmore Quartier zu suchen. Unser B&B war hervorragend und das Frühstück Spitze!

Die Stadt liegt im romantischen Bow Valley umgeben von den majestätischen Rockies. "Hausberg" sind die "Three sisters", die hoch über die Stadt hinausragen und wohl der Lieblingsberg der Canmore'rer ist. Im Gegensatz zu Jasper und Banff strahlt die Stadt viel Ruhe aus. Es zogen sich keine Touristenströme durch die Straßen auf der Suche nach Giftshops und in den Cafes und Restaurants waren meist nur Einheimische oder solche
Besucher anzutreffen, die sich wohl nicht gerne in den Touristenstrom mischen wollten.

Der Lake Minnnewanka war unser erstes Ziel für diesen Tag. Dieser Stausee ist der Haussee von Banff und bietet wieder einmal ein einmaliges Panoram mit Bergen und Wasser.

Auch Lake Louise gehört wohl zum Pflichtprogramm, wenn man schon in dieser Gegend ist. Also auf ins Getümmel! Direkt am See und dem Chateau Lake Louise waren Menschen ohne Ende anzutreffen. Ganze Busse wurden ausgekippt und nach dem Erledigen der Fotosession wieder eingeladen. Doch nur wenige hundert Meter auf dem Weg um den See herum, trafen wir schon keine Leute mehr. "Perle der Rocky Mountains" oder auch "Königssee Canadas" wird der Lake Louise genannt. Wahrscheinlich wegen des türkisfarbenen Gletscherwassers, in dem sich die dunklen Wälder, schneebedeckte Berggipfel und der mächtige Victoria-gletscher spiegeln. Mehrere Trails führen vom See in die umliegende Bergwelt. Der wohl schönste Weg ist der zum Lake Agnes, mit seinem kleinen Teehaus. Von dort bietet sich ein atemberaubender Blick über das Bow Valley.
Man kann sich jetzt streiten, welcher See schöner ist, der Lake Louise oder der Moraine Lake, den wir uns anschließend ansahen. Beide sind auf ihre Art einmalig und sollten nicht verpaßt werden. Am Moraine Lake ist es ähnlich wie am Lake Louise. In der Nähe der Lodge, Menschenmassen, doch kaum gehen wir ein Stück an See entlang, treffen wir nur ab und zu einen Wanderer. Die Schönheit des Sees kommt auch erst jetzt richtig zur Geltung. Je weiter wir liefen, um so mehr veränderte das Wasser seine Farbe und die zehn Gipfel des umgebenden Bergmassivs spiegelten sich eindrucksvoll. (Übrigens ist dieser See auf der 20-Dollar-Note abgebildet.)
Obwohl während des ganzen Urlaubs wieder alles einmalig und super war, fehlte uns aber etwas. Wir hatten noch keinen Bären gesehen. So konnten wir nicht nach Hause fahren! Da wir vom letzten Jahr (die Ausbeute betrug immerhin 9 Bären!) wußten, das die Schwarz-bären sich gerne in der Nähe des Icefield Parkways herumtrieben, fuhren wir am nächsten Tag dorthin. Und, als hätte ein Bär Erbarmen mit uns gehabt, saß auch bald einer am Straßenrand und lies sich bereitwillig von und fotografieren. Jetzt war alles komplett!

Bei unserer anschließenden Wanderung zum Johnston Canyon war "unser" Bär dann Gesprächsstoff. Wir können es eigentlich gar nicht glauben, das er so gefährlich sein soll, wo er doch so lieb und treu geguckt hat und die kleinen Ohren möchte man doch kraulen....
Der Trail durch den Johnston Canyon führt am Lower Fall vorbei zum Upper Fall. Beide Fälle sind wieder ein Beweis, welche Kraft die Natur hat und lohnen den Weg.

Langsam ergriff uns dann aber die Wehmut denn unser Urlaub ging nun doch seinem Ende entgegen. Doch für den letzten Tag hatten wir noch ein besonders Stück Canada vor uns: Kananaskis Valley.